Ein ungewöhnlicher Titel für ein ungewöhnliches Konzert. Im herkömmlichen Verständnis verbindet man den Begriff Konzert mit Hören Zuhören. Am 12. März 2005 jedoch erlebten fast 650 Konzertteilnehmer in der Kirche Herford-Mitte, wie Menschen ein Konzert erfahren, die mit dem Hörsinn gar nicht oder nur sehr eingeschränkt gesegnet sind.
Bezirksevangelist Helmut Hartwig, der sehr einfühlsam durch dieses besondere Konzert führte, bemerkte in seinen Begrüßungsworten, dass alle Konzertbesucher am Abend eines gemeinsam hätten: Sie könnten mit den Augen und den Herzen hören. So war es das Besondere an diesem Konzert, dass es nicht nur für Hörende, sondern vor allem für Gehörlose oder Gehör geschädigte Mitmenschen gestaltet war. <small>Zuhörer, "Zuschauer" und Akteure zu Beginn des Konzertes</small>
Wolfgang Bethke übersetzte an diesem Abend mit starker Gestik und Mimik in die Gebärdensprache und auch alle musikalischen Beiträge wurden synchron von den verschiedenen Chören und dem Gebärdenchor hörbar und sichtbar vorgetragen.
Der Kinderchor brachte den Vortrag seines Liedes Ich habs kapiert, Gott liebt auch mich von Klaus Heizmann sogar selbst mit den entsprechend eingeübten Gebärden zu Gehör und zu Gesicht. Dagmar Berg und Brigitte Riemer waren zu Recht begeistert von ihrem Kinderchor. Die Kinder hätten sehr schnell die Gebärden gelernt, weil sie sie verstanden hätten, so die beiden Chorleiterinnen. Kinder sind noch so unverbildet und unvoreingenommen. Das half ihnen, die Gebärden schnell zu erfassen und rhythmisch zum Gesang vorzutragen.
Das Konzert war in die drei Teile Freude, Traurigkeit und Zuversicht gegliedert und zeichnete die Stationen nach, die ein ehemals Hörender erlebt, wenn sein Gehör nachlässt oder gar verloren geht. Es ist ein mühsamer Weg, von der Traurigkeit, der Ausweglosigkeit und der resignierenden Frage Muss das so sein? in die Zuversicht und damit in eine Dennoch-Haltung zu kommen. Durch Bilder, die an einer großen Leinwand die musikalischen Vorträge begleiteten, wurden die jeweiligen Stimmungen eindrucksvoll vermittelt.
Einen besonderer Höhepunkt des Konzertes bildete der Vortrag des Gedichtes Dennoch, das Apostel Günter Wiktor für diese Konzert verfasst hatte und selbst vortrug. Norbert Ellersiek vermochte den Zuschauern das Gedicht mit intensiver Mimik und Gestik zu vermitteln. Gebärdenpoesie auf hohem Niveau.
Und wie es zu einem Konzert gehört, fehlte auch an diesem Abend nicht der Applaus. Nicht hörbarer, sondern sichtbarer Applaus: Alle streckten die Arme in die Höhe und schüttelten kräftig die Hände. Lauter Applaus klatschender Hände würde den Gehörgeschädigten, die häufig mit empfindlichsten Hörgeräten ausgerüstet sind, große Schmerzen verursachen, so erläuterte Helmut Hartwig es den Anwesenden.
Erwähnt werden soll noch, dass dieses Konzert ausschließlich von der Idee über die Konzeption bis zur Gestaltung von Jugendlichen des Bezirkes Herford getragen wurde. glohs
Quelle: Neuapostolische Kirche - Nordrhein-Westfalen
Ist alles stumm und leer,
nichts macht mir Freude mehr.
Wenn ich des morgens früh aufsteh
und auf den Tagesablauf seh,
ist alles stumm und leer.
Soll so mein Tag vergehn -
sollt ich nur Sorgen sehn?
Wird Traurigkeit mein Leben sein,
dass nichts mehr kann mich recht erfreun?
Soll so mein Tag vergehn?
Gibts keinen Sonnenstrahl -
nur Wolken überall?
Ich sehne mich von Herzensgrund
nach einer einzgen schönen Stund.
Gibts keinen Sonnenstrahl?
Es war nicht immer so
was war ich einstens froh,
ging fröhlich in den Tag hinein,
versprühte Glück und Sonnenschein.
Es war nicht immer so.
Dann kam manch Schicksalsschlag,
Krankheit und Ungemach.
Ich hörte nicht des Vogels Sang,
nicht schöner Melodien Klang.
Dann kam manch Schicksalsschlag.
Soll das mein Leben sein
traurig tagaus, tagein?
Nicht Freude sondern Sorgenlast,
die mich im Innersten erfasst.
Soll das mein Leben sein?
Wenn Wer mich sprechen will,
dann bin ich oft ganz still.
Ich muss auf seine Lippen sehn,
weiß nicht, ob er mich wird verstehn,
wenn Wer mich sprechen will.
Ich weiß, dass Trübsinn lähmt,
des Feuers Glut mir zähmt.
Wenn ich mich einmal freuen will,
dann bleibts in meinem Herzen still.
Ich weiß, dass Trübsinn lähmt.
Nur Freude wirket Kraft,
die neuen Mut mir schafft.
Wenn ich nur meinen Kummer seh,
vergrab ich mich im Erdenweh.
Nur Freude wirket Kraft.
Drum bitte ich ganz still:
Nicht Vater, wie ich will.
Lass mich nur deinen Willen sehn
und deine Wege recht verstehn.
Drum bitte ich ganz still.
Gib Trost mir, wenn ich wein,
lass mich zufrieden sein.
Was du Herr einst getragen hast
war mehr, als meine größte Last.
Gib Trost mir, wenn ich wein.
Ich weiß, du lässt mich nicht.
Vor deinem Angesicht
da bin ich dir nicht unbekannt;
du hast mit Namen mich benannt.
Ich weiß, du lässt mich nicht.
Lass mich im Dennoch stehn,
was immer mag geschehn.
Auch wenn der Pfad voll Dunkel ist,
bleib du bei mir, Herr Jesus Christ.
Lass mich im Dennoch stehn
Ists wirklich stumm und leer,
macht nichts mir Freude mehr?
Ich kann doch mit den Augen hörn
will sprechen mit den Händen gern.
Ists wirklich stumm und leer?
GW 10.03.2005
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