Herford. Am Sonntag, 22.09.2013, zeigte sich den Jugendlichen der Kirchenbezirke Bielefeld, Detmold und Herford beim Betreten des Kirchenraums der Neuapostolischen Kirche in Herford, Hermannstraße 8, ein sehr ungewohntes Bild: Jesus mit weit ausgestreckten Armen.
Leider war dieser Empfang nicht von Angesicht zu Angesicht, sondern in Form eines Großposters, das die Jesusstatue aus Rio de Janeiro zeigte.
Friede sei mit dir,
diese Worte Jesu waren dort auf dem Plakat zu lesen. Fiel der Blick vom großen Jesusbild auf den Altar, sahen die Jugendlichen dort das Gegenteil von Frieden: Ein weiteres Großfoto zeigte ein zerbombtes Wohngebiet mit Heckenschützen, das durch eine Konstruktion aus Beton und Stahl auf dem Fußboden erweitert wurde und ein reales Trümmerfeld darstellte. Zwischen dem Chaos steckten Blumen, abgelegt von etlichen Jugendlichen, als Sinnbild der Hoffnung und Frieden in einer zerstörten Welt. Bischof Johanning kommentierte dieses Altarbild mit den Worten:
Wieder eine Mauer, die eingerissen wurde, um damit eine Brücke zu bauen.
Der Charakter des Gottesdienstes ist wohl am Besten mit Ergriffenheit, Frieden und innerer Beteiligung zu beschreiben. Die Worte des Bischofs, der die Präsenz Jesu in Geist und Wort spürbar machte, griffen Liedtext (Jesus, Verleih uns Frieden) und Textwort (Lukas 24,36) auf und sahen den Frieden als eine Gabe und Geschenk Jesu.
Nimm ihn an und schaff in deiner Umgebung, in deiner 'Welt' Frieden! Nicht den großen politischen Frieden können wir schaffen, wohl aber ein Stück Frieden in unseren Beziehungen, so der Bischoff.
Die Bibellesung über die Emmausjünger zeigte den Gottesdienstbesuchern Jesu Eigenschaften auf. Er bringt Enttäuschte wieder zurück (in diesem Beispiel nach Jerusalem) - lass dich zurückführen in deine Gemeinde!
Das Gebet des Bischofs anlässlich des Friedensgebetstages, dem ein Augenblick der Stille vorausging, war ein eindringlicher Wunsch nach Frieden, auch in uns selbst. Liebe dich selbst, so wie du bist und finde so den Anderen, der deine Hilfe braucht.
Gehen wir sorgsam mit unserem Nächsten um!
Im zweiten Predigtteil sprach Bezirksjugendbeauftragter und Priester Rolf Riemer über die Verletzlichkeit von Grenzen, den realen sowie den ideellen. Durch Unachtsamkeit oder Provokation werde hier der Frieden schnell verletzt. Gehen wir sorgsam mit unserem Nächsten um, appellierte er an die Anwesenden.
Die herausragenden musikalischen Beiträge durch Chor, Organist und Violinsolistin schufen eine besondere Atmosphäre der Verbundenheit und brachten die Empfindungen der Gottesdienstteilnehmer zum Ausdruck. Zum Abschluss sangen alle gemeinsam das Lied 'Der Herr ist mein Licht'.
Nach dem Gottesdienst informierte der Bischof über eine geplante Jugendaktion der drei Bezirke zur Osterzeit des kommenden Jahres 2014. Über den Zeitraum von einer Woche sind Aktionen mit der Jugend für die Jugend angedacht, die gemeinsam ausgearbeitet werden sollen. Dieses Vorhaben wurde sehr positiv aufgegriffen und schon ein erster Termin für Vorbereitungen festgelegt.
Ein anschließendes leckeres und umfangreiches Buffet ließ noch viele Möglichkeiten für Gespräche.