Hiddenhausen. Stille kann wehtun das haben gestern Nacht die rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Andacht zur Osternacht auch erfahren müssen.
Wer kann heute 10, 15 Minuten lange Stille absolute Stille überhaupt noch ertragen? Überall sonst in unserem Alltag werden wir begleitet von Musik, Bildern, Geräuschen. Gestern Nacht war das anders.
Zu alter Zeit war der Karsamstag der Tag der Grabesruhe. Stundenlang saßen Menschen beieinander und gedachten an den Tod ihres Herrn Jesus Christus. Das wollten die Organisatoren der Karwoche in den Kirchenbezirken Bielefeld, Detmold und Herford nachempfinden. Für 23:00 Uhr luden sie Gläubige in die Neuapostolische Kirche nach Hiddenhausen, Bünder Str. 245.
Immer etwas mehr Licht
Ein sorgfältig ausgearbeitetes Lichtkonzept sorgte für die notwendige Steigerung vom tiefsten Dunkel bis zum grellen Licht. Nach und nach wurden Kerzen angezündet, sie sorgten für immer heller werdende Hintergrundbeleuchtung es entwickelte sich ein Zweikampf mit der Nachtwache, den sogar die Jünger Jesu damals verloren hatten. Immer etwas mehr Licht gegen die Dunkelheit, damit der Mensch wachen kann. Jan Schröder aus Vlotho, ein engagierter Hobbymusiker aus dem Kreis der jungen Christen, nahm so gegen 23:30 Uhr seine Gitarre aus dem Koffer und sang den bekannten amerikanischen Gospel Were you there, when they crucified my Lord? Warst du dabei, als man Jesus kreuzigte? diese Frage ist auch heute sehr aktuell. Was tust du für deinen Herrn, für deinen Glauben? Ein inneres Ergriffensein durchzog die wachende Gemeinde, zumal der Sänger es verstand, das Lied leise und eindringlich vorzutragen.
Leise Musik, eindringlich vorgetragen
Eine lange stille Viertelstunde später gaben Michael Block und André Diekmann ihr Können preis. Sie interpretierten ein Lied von Max Reger: Da Jesus in den Garten ging und dort sein bittres Leiden anfing, da trauert Alles, was da war, all Tier und Gras, der Fels sogar. Es ist ein trauriges Lied, dem Augenblick angemessen, mit der warmen Baritonstimme von Michael Block sanft und ergreifend vorgetragen. Und davor und danach immer wieder Stille.
Er ist wahrhaftig auferstanden!
Lesungen im Mittelteil sorgten für die notwendige Erläuterung des biblischen Befundes: Jesus wird verhaftet, er wird verhört, verurteilt, mit dem Tod bestraft. Und dann legt er seinen Kopf zur Seite und stirbt. Doch halt hier endet die Geschichte nicht! Pünktlich um 24:00 Uhr zerreißt ein Vorhang, hinter dem die Osterkerze erstrahlt: Freut euch, ihr Christen, frohlocket und singet! Christus ist erstanden vom Grab singen die gut 200 Gläubigen der Ostermorgen ist da, Christen in aller Welt gedenken an die Auferstehung ihres Herrn!
Es war ein besonderer Abend ganz still und leise und doch so intensiv. Ja, stille sein kann wehtun, aber manchmal müssen wir durch solche Momente hindurch. Doch am Ende steht das Licht, der Jubel, die Freude!
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein gesegnetes Osterfest!
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