Bezirk Herford. Über die letzte Woche im Leben von Jesus von Nazaret wissen wir dank der Evangelien gut Bescheid. Folgt man dem Markusevangelium, werden Jesus, seine Jünger und zahlreiche Pilger den Sabbat in Jericho verbracht haben. Das können wir aus Markus 10 schließen.
Am folgenden Tag (Sonntag) wird man früh aufgebrochen sein, um zu Fuß die Tagesreise nach Jerusalem anzutreten. Scheinbar war man aus Jericho noch nicht ganz heraus, als plötzlich die Geräuschkulisse des Pilgerzuges ein lauter und lauter werdendes Rufen übertönt. Bartimäus, ein Blinder, schreit sich die Seele aus dem Leib: „Jesus, du Sohn Davids! Hab Erbarmen mit mir!“ Irgendwie hat er erfahren, das Jesus von Nazaret in diesem Pilgerzug unterwegs ist. Manche sind von diesem Schreien genervt und versuchen ihn zum Schweigen zu bringen. Jesus hat es, Gott sei Dank, gehört und erfüllt dem Blinden seinen sehnlichen Heilungswunsch. Er kann wieder sehen! Was für eine Freude!
Bartimäus schließt sich dem Pilgerzug an. Er bleibt in der Nähe Jesu, er rühmt Gott. Er erzählt allen von seinem Glück und alle, die es mitbekommen haben, rühmen ebenfalls Gott, schreibt uns Lukas. Dieses Gott Loben und Rühmen begleitet die Pilgergruppe durch den ganzen Tag und als endlich Jerusalem in Sicht kommt und das Ziel bald erreicht ist, beginnt die Menge „ihren Helden“ zu feiern. Zweige werden am Wegesrand abgeschnitten und zusammen mit ihren Mänteln auf den Weg gelegt. Jesus reitet auf einem geliehenen, jungen Esel darüber und hält so einen triumphalen Einzug in Jerusalem. „Hosianna“ ruft die Menge! Was für ein aufregender und aufsehenerregender Tag!
An all das denken Christen, wenn Sie am 05.04.2020 Palmsonntag feiern. Auch in Zeiten von Corona verliert der Palmsonntag nichts von seiner Feierlichkeit und seinem Gedenken. Ich wünsche uns allen, die wir an diesem Sonntag Videogottesdienste mitfeiern, dass wir reichlich die Freude des Bartimäus empfinden. Alle, die mal krank waren und wieder gesund wurden, können etwas oder viel davon nachempfinden. Wie glücklich werden Menschen sein, die das Coronavirus überwunden haben. Lasst uns Gott dafür rühmen und den Ärzten und dem medizinischen Personal danken.
Aber auch für Jesus von Nazaret war es ein guter Tag. Er konnte heilen, helfen und er wurde von einer Welle der Begeisterung getragen, wie nie zuvor. Palmsonntag ist aber auch der letzte Sonntag der Passionszeit und der Beginn der christlichen Karwoche. Schlechte, harte und leidvolle Tage werden für Jesus kommen. Manchmal erleben Menschen auch solche Tage: Soviel Tote durch das Coronavirus sind zu beklagen und noch ist kein Ende in Sicht. Gott mag allen Menschen helfen, diese Zeit möglichst schadlos zu überstehen. Dafür setzen sich viele Helfer ein und dafür rufen, ja schreien, viele Nachfolger dieses Jesus von Nazaret zu Gott, lauter und lauter. Gott segne uns, er bewahre uns und helfe uns allen!
4. April 2020
Text:
Michael Block
Fotos:
Marion Schröder
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