Bad Salzuflen. In einem mit viel Musik umrahmten Gottesdienst feierten am Sonntag, 20. Juni 2021 Eheleute Päuser ihre Goldene Hochzeit in der Neuapostolischen Kirche Bad Salzuflen. Im Kreis von Gemeinde, Familie und Freunden spendete Bezirksältester Michael Block den Segen zu diesem besonderen Ehejubiläum. Einziger Wermutstropfen war, die, durch die Pandemie bedingte, geringe Platzkapazität, die den Kreis der Festgemeinde einschränkte.
Grundlage des Gottesdienstes war das Bibelwort: „Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden, dass sie alle eins seien. Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein, auf dass die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.“ ( Joh. 17, 20.21)
Zu Beginn der Predigt ging Bezirksältester Block auf das Lied ein, das Luna, die Enkeltochter des Jubelpaares, vortrug. Sie wurde von ihrer Mutter Julia am E-Piano begleitet. Jede Strophe endete mit einem überzeugend vorgetragenen: „Er (Gott) liebt auch mich!“
„Vergesst das nicht,“ so der Bezirksältester. „Vielleicht hat die eine oder der andere von euch das in der vergangenen Woche gar nicht so gefühlt und im Leben lief es gerade gar nicht rund. GOTT HILFT, ist die Zusage aus Kindermund! Toll!“
Das hohe priesterliche Gebet
Anschließend beleuchtete Michael Block das Bibelwort. Das Kapitel sei überschrieben mit den Worten: „Das hohe priesterliche Gebet“. Jesus Christus habe in diesem Gebet ganz besonders intensiv für sich selbst, für seine nächsten Schritte, den Gang ans Kreuz gebetet. Er habe für die, die ihn begleitet und die er auserwählt hatte, seine Jünger, gebetet. „Er wird sich Sorgen gemacht haben, wie es ohne ihn weiter gehen wird“, so der Bezirksältester. „Jesus setzte sich bei seinem Vater für seine Nachfolger ein, da er sie liebte und wollte, dass sie beieinander, bewahrt und beschützt blieben. Er betete auch für alle Menschen, die erst sehr viel später an ihn glaubten. Er bat darum: Lass sie eins werden.“
Die Kirche Christi
Das Einssein in Gott sei der Grund der Kirche Christi. Die Charta Oecumenia, die von den Kirchen Europas erarbeitet wurde, habe diese Einheit zum Ziel: ein Nachdenken und Zusammenfinden über die verbindenden Elemente in der Kirche Christi, ob in der katholischen, evangelischen, freikirchlichen oder neuapostolischen Kirche.
Jesu Erwartung sei es, dass die Christen eins werden, bleiben, ja sind, so das Fazit von Bezirksältester Michael Block. „Wir gehören zusammen, Gott ist das verbindende Element.“ Er zitierte noch einmal den Satz aus dem Bibelwort: „Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir, so sollen auch sie in uns sein.“ Ziel der Christen sei, die vollkommene Einheit in Gott.
Die Praxisfrage
Bezirksältester Block stellte die Praxisfrage: „Wie erreiche ich diese Einheit? Einfach ist das sicher nicht. Es ist wohl eher eine große Kraftanstrengung, schon in einer kleinen Gemeinde.“ Es gebe genug Gründe nicht zu beten für den Nächsten, nicht zu helfen, nicht mitzutragen – menschlich vielleicht sogar vernünftige Gründe, Jesus einfach außen vor zu lassen.
„Am Ende hilft Gott, dich zu retten, mach du es auch so.“ So wie Jesus die Menschen liebe, wollen wir Menschen uns untereinander lieben. „Jesu Gebet für dich und mich ist ein wichtiger Aspekt - auch heute noch. Jesus ist Mittler, ist unser Anwalt vor Gott“, gab Bezirksältester Block zu bedenken.
Der „Leim der Liebe“
Priester Andreas Falk betonte in seinem Predigtbeitrag, Einssein nicht als Gleichschaltung oder Uniformität zu sehen. „Gegensätze ziehen sich an“, wandte er sich an das Goldhochzeitspaar, das dieses bestätigte. Er empfahl, mit dem „Leim der Liebe“ zu experimentieren. Der gebe Kraft und Festigkeit. Liebe mache stark, nicht unbedingt nur im Umarmen, sondern auch im Freigeben. Jeder sei anders, das Einssein müsse gepflegt werden, bedeute dann aber auch Stärke und Halt.
Was wollen wir sein?
Nach der Sündenvergebung und Abendmahlsfeier, bat Bezirksältester Michael Block die Eheleute Jutta und Gerd Päuser an den Altar.
Er wandte sich an das Goldhochzeitspaar und zeichnete ein Bild: Zwei nicht mehr ganz junge Menschen wollen das Wagnis einer Ehe eingehen. Sie fragen sich: „Was wollen wir sein?“ und stellen dies in einem Bild dar. Das Bild zeigt zwei Tannen nebeneinander, mit etwas Abstand, die sich hier und da berühren. - Was wollen wir sein? - Wir wollen gemeinsam wachsen, nicht gleich werden, die eigene Persönlichkeit nicht aufgeben, einer dem anderen beim Wachsen helfen, uns gegenseitig weiterbringen, stärken, Mut machen, neue Erkenntnisse gewinnen. "Ihr könnt auf eine lange gemeinsame Zeit, vom Herrn geschenkt und gesegnet zurückblicken. Ihr habt das er- und gelebt", so der Bezirksältester.
Bevor er den Eheleuten den Segen zu ihrem Hochzeitsjubiläum spendete, gab er ihnen ein Psalmwort mit für ihren weiteren gemeinsamen Weg: „Jauchzet dem HERRN, alle Welt! Dienet dem HERRN mit Freuden, kommt vor sein Angesicht mit Frohlocken!“ (Psalm 100, 1.2)
Musik im Gottesdienst
Der Gottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet von den Kindern des Jubelpaares, Julia und Niko und den Enkelkindern Luna und Elio.