Hiddenhausen. Es war Sonntag, es war der KiGo 10 - 14 am 8. Juli 2018 in der Neuapostolischen Kirche Hiddenhausen, und - war da ein Penner im Gottesdienst?
Tatsächlich – er saß vor dem Altar zwischen einer „feinen Dame“ und einem „Geschäftsmann“.
Aus Schubläden, die in der Altardeko standen, zogen die Kinder Karten mit Eigenschaften, die sie den 3 Personen zuordneten und an ihre Kleidung hefteten. Zum Beispiel:
- Penner – faul, stinkt, säuft, arm
- feine Dame – nett, hilfsbereit, klug, gläubig
- Geschäftsmann – reich, klug, fleißig, arrogant
Und dann begannen diese drei Personen zu reden!
Die feine Dame beschwerte sich über den stinkenden Penner, redete sehr herablassend zu ihm.
Der arrogante Mann war sehr nachdenklich und fragte sich, wie der Penner wohl in diese Lage gekommen war und gab ihm großzügig Geld.
Der Penner war überglücklich über den Geldsegen, konnte er doch damit seinem Sohn den Klassenausflug bezahlen.
Im ersten Teil des Gottesdienstes fasste der Bezirksälteste Helmut Hartwig zusammen:
„Ihr habt die drei Menschen angeschaut, euch Gedanken gemacht und sie beurteilt. Dann habt ihr festgestellt, dass die Beurteilung nicht passt. Das geschieht uns täglich. Unsere Beurteilung, der erste Eindruck ist nicht immer richtig. Wir sind oft überrascht, müssen unsere Meinung korrigieren."
Und doch erleben wir es jeden Tag:
Schublade auf – Person rein - Schublade zu.
„Darum schaut genau hin, überprüft eure Meinung, lasst euer Herz sprechen", riet er. Dazu ist es notwendig näher hinzugehen und hinzusehen, genau zuzuhören, zu schauen, was der Mensch tut, wie er sich verhält und sich erst dann ein Urteil zu bilden. Das können Kinder in der Regel besser als Erwachsene.
Im zweiten Teil des Gottesdienstes erklärte der Bezirksälteste den Kontext des Bibelwortes aus 1. Samuel 16, 7, und fragte die Gottesdienstteilnehmer:
„Was sieht Gott, wenn er uns anschaut?“
Die Antwort ist: Er sieht unser Herz, ein fühlendes Herz, das mit Gott sprechen möchte.
Gott sah bei David die sogenannten „inneren Werte“, nicht seine Fehler und Macken, Gott hat David erwählt nicht, weil er klein und schmächtig war, sondern weil er ihm ins Herz gesehen hat. Das tut Gott auch heute noch!
Gott liebt einen Jeden – uneingeschränkt – ohne Ausnahme – denn wir sind seine Kinder – er hat uns gemacht.
Zur Vorbereitung des Feier des Heiligen Abendmahles sagte der Bezirksälteste: „Und nun reicht uns Gott die Hand, schaut in unser Herz, machen wir ihm nichts vor; denn unser Herz will Gott folgen.“