Quelle-Steinhagen/Bielefeld. Der Leiter der neuapostolischen Kirchengemeinde Quelle-Steinhagen, Hirte Siegbert Möller, wird in den Ruhestand gehen. Das teilte der 57-jährige Vorsteher seiner Gemeinde am Sonntagmorgen im Gottesdienst mit.
In einem Festgottesdienst, den Apostel Stefan Pöschel am Mittwoch, 1. September, in Quelle halten wird, soll die Ruhesetzung vollzogen werden. „Auslöser meiner Bitte um einen Ruhestand sind ausschließlich gesundheitliche Gründe. Diese sind nicht zwangsläufig äußerlich zu bemerken; der Leidensdruck spielt sich eher im Inneren ab. Hinzu kommt eine Auto-Immun-Erkrankung, die es mir nicht erlaubt, in vollem Einsatz zu arbeiten, was mich zusätzlich belastet“, teilt Siegbert Möller der überraschten Gemeinde mit.
Weiterhin sagte er: „Ich bin für die erlebte Zeit – davon 13 Jahre als Gemeindeleiter - dankbar und habe mich gern in den Dienst unseres großen Gottes und der Gemeinde gestellt. Viele gemeinsame und schöne Erlebnisse teile ich mit Euch. Es wird eine unvergessene Zeit bleiben. Besonders den Mitbrüdern bin ich für ihre Unterstützung und aktive Mitgestaltung dankbar.“
Siegbert Möller teilte der Gemeinde außerdem mit, dass vorgesehen sei, dass neuer Vorsteher der derzeitige Leiter des Kirchenbezirks Bielefeld, Bezirksältester Martin Gehrke, sein werde.
Der NAK-Redaktion stand Siegbert Möller in einem Interview Rede und Antwort. Heiko Johanning stellte die Fragen.
Lieber Hirte Siegbert, am Mittwoch, 1. September, so ist es vorgesehen, wird dich Apostel Stefan Pöschel in den kirchlichen Ruhestand verabschieden. So hast du es jetzt der Gemeinde selbst kommuniziert. Gab es dafür dringende Gründe? Du bist ja erst 57 Jahre alt.
Auslöser für die Bitte um einen Ruhestand sind ausschließlich gesundheitliche Aspekte. Diese sind nicht zwangsläufig äußerlich zu bemerken; der Leidensdruck spielt sich eher im Inneren ab. Hinzu kommt eine Auto-Immun-Erkrankung, die es mir nicht erlaubt, in vollem Einsatz zu arbeiten, was mich zusätzlich belastet.
Du warst dann mehr als 13 Jahre lang in der Beauftragung als Vorsteher der Gemeinde Quelle-Steinhagen tätig. Nimmst du aus dieser Zeit auch positive Eindrücke mit, wenn du nicht mehr aktiv bist?
In dieser Zeit hat sich Vieles ereignet; sogar ein Besuch unseres jetzigen Stammapostels (Jean-Luc Schneider, d.Red.) war dabei. Weiter denke ich an die verschiedenen Segenshandlungen, die ich begleiten durfte und die vielen Seelsorgegespräche. Mich hat der tiefe Glaube meiner Geschwister immer beeindruckt. Natürlich gab es viele fröhliche Momente. Aber unvergessen werden mir auch die Augenblicke in der Trauerbegleitung bleiben, in denen wir gemeinsam geweint haben, manchmal Gott nicht verstanden und doch so häufig erleben durften, wie Trost und Kraft aus dem Glauben hinzukam.
Vorsteher zu sein, bedeutet auch eine Fülle von Aufgaben zu erledigen, zu koordinieren, zu trösten und aufzubauen, und nicht nur einfach mehr Gottesdienste zu halten. Kann diese Fülle auch belastend sein?
Ja sicher, dies war für mich eine große Herausforderung, die mir unendlich viel Energie und Kraft abverlangt hat. Gerne hätte ich mehr und besser überzeugt um eine größere Gemeinsamkeit herzustellen. Doch die dafür notwendigen Zeitfenster waren meisten klein oder gar nicht vorhanden. Schließlich ist nicht nur der Vorsteher im "Ehrenamt" tätig, sondern auch alle anderen Mitwirkenden. Aber auch der Anspruch an die verschieden Aufgaben und deren Durchführung sind deutlich gestiegen, so z.B. auch an die Durchführung eines Gottesdienstes. Dies ist zunächst sehr zu begrüßen und ganz richtig. Aber damit steigt ebenfalls der Einsatz, der zuvor investiert werden muss. Mich hat es zunehmend belastet, wenn ich spürte, dass Zeit, die ich für die Gottesdienstvorbereitung benötigte auf der anderen Seite für einen Seelsorgebesuch nicht mehr zur Verfügung stand.
Du verabschiedest dich jedoch nicht völlig aus deiner Gemeinde, sondern bist noch in einigen Arbeitskreisen, unter anderem der ökumenischen Arbeit, tätig. Wie wichtig ist dir diese Mitwirkung?
Wir als Neuapostolische Kirche sind eine Kirche, die so gut wie ausschließlich von dem Engagement des Einzelnen lebt. Deshalb fühle ich mich auch weiterhin zur aktiven Unterstützung aufgerufen und schaue, was im Rahmen meiner Möglichkeiten umzusetzen ist. Ich habe mit viel Freude in den vergangenen Jahren die Kontakte zu unseren kirchlichen Nachbarn erlebt. Diese haben meinen persönlichen Glauben bereichert und mein Verständnis erweitert. Für uns als Kirche sind diese Verbindungen wichtig und wir machen damit deutlich, dass wir diese Gemeinschaft der Glaubenden mitgestalten möchten. Es ist unendlich wichtig, dass die christlichen Kirchen zusammenstehen und gemeinsam die frohe Botschaft von Jesu Christi nahe bringen.
Du wohnst mit deiner Familie in Steinhagen. Wirst du auch weiterhin in Quelle-Steinhagen zu den Gottesdiensten gehen?
Ich bin gerne ein Queller - und bleibe auch gern ein Queller!
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