Am 24. Februar 2022 erlebten die Gläubigen der Gemeinde Lage im Kirchenbezirk Detmold einen Gottesdienst mit Bezirksapostel Rainer Storck. Neben den Gemeindemitgliedern nahmen Apostel Pöschel, Bischof Eberle und Bischof Johanning sowie auch Bezirksämter des zukünftigen, neuen Kirchenbezirks „Ostwestfalen-Lippe „ (OWL) teil.
Für die Gemeinde Lage war es in doppelter Hinsicht ein besonderer Gottesdienst. Ursprünglich hatte der Bezirksapostel vorgesehen, die Gemeinde Lage im Dezember 2021 zu besuchen. Die Gemeinde Lage feiert dieses Jahr das „100-jährige“ Bestehen mit einem Aktionsjahr. Dass dieser nachgeholte Besuch nun im Jubiläumsjahr der Gemeinde stattfand, war für die Gemeinde ein willkommener Auftakt.
Feindesliebe
Der Gottesdienst begann mit dem Bibelwort aus Mt 5,40–42
Und wenn jemand mit dir rechten will und dir deinen Rock nehmen, dem lass auch den Mantel. Und wenn dich jemand eine Meile nötigt, so geh mit ihm zwei. Gib dem, der dich bittet, und wende dich nicht ab von dem, der etwas von dir borgen will.
Der Begriff „Feindesliebe“ überschreibt die Brisanz in der Interpretation des Bibelwortes. Schon in seinem Eingangsgebet machte der Bezirksapostel dies deutlich, indem er intensiv für den Frieden betete. Unterstrichen wurde der Friedensgedanke durch ein Musik-Video. Das zuvor von einem Quartett in der Gemeinde aufgenommene Lied „Jesu Friede sei mit allen“ machte die Notwendigkeit, aber auch den Hoffnungsgedanken auf Frieden deutlich.
Auge um Auge-Zahn um Zahn
In der Bergpredigt macht Jesus deutlich, dass das Reich Gottes nach jüdischem Verständnis nur erlangt werden kann, wenn die Gebote nach dem Mosaischen Gesetz strikt eingehalten werden. Es bezieht sich auch auf das Gesetz „Auge um Auge Zahn um Zahn“. Viele haben bislang vielleicht gedacht, dass die Vergeltungsmaßnahmen eine Eigendynamik hätten. Dass solange Vergeltung geübt wird, bis jemand der Stärkere, der Letzte ist. Das Gegenteil sei aber der Fall, so der Bezirksapostel. Dieses Gesetz sollte dem hemmungslosen Vergeltungsgedanken Einhalt gebieten. Also sollte die Vergeltung sich in dem Maße äußern, wie der entstandene Schaden war und nicht darüber hinaus.
Jesus sagt: So geht das nicht
Jesus macht aber auch deutlich, dass dieses Verhalten keine Eintrittskarte für das Reich Gottes ist. Wenn uns jemand etwas Böses tut, nicht mit Bösem darauf zu reagieren. Der Bezirksapostel macht dies an einem alltäglichen Beispiel fest. Wenn uns eine Vertrauensperson etwas tut, eine Person, von der man es nicht erwartet hat, dann arbeitet das in uns. Das grummelt und man denkt: ich kann mich im Moment nicht wehren. Aber ich mache jetzt meine Faust in der Tasche und warte. Warte, warte…meine Stunde wird kommen und dann bekommst du es zurück. Das Böse ist unbarmherzig und gibt nicht auf. Wenn man in einer solchen Situation ist, soll man Barmherzigkeit ausüben.
Co-Predigt Apostel Pöschel
Apostel Stefan Pöschel wies darauf hin, dass die gehörten Gedanken zunächst für jeden einzelnen von uns, ganz persönlich gelten. Gott hat für dich und mich gesprochen. Er beschrieb die Inhalte des Bibelwortes in ihrer Anwendung nicht nur als die Beendigung einer Eskalation, vielmehr leite es eine Umkehr ein. Indem wir das tun, welches dem Geistgetauften möglich ist: der Liebe mehr Raum zu geben.
Co-Predigt Bischof Johanning
Bischof Peter Johanning spricht davon, dass das Böse erkannt werden muss. Der Feind muss auch als Feind erkannt werden. Es gehe aber nicht um Verdammung, heute gehe es um Feindesliebe. Wer das Gute dem Bösen entgegensetzt, der gewinnt mit Gott. Bischof Johanning macht deutlich, dass die Gemeinde heute Abend nicht als Richter angesprochen werden, sondern in erster Linie als Christen. Ein Christ weiß, dass Vergeltung nicht die Sache Jesus Christus ist. Darüber befindet allein der allmächtige Gott.
Das Familiendrama
In der Vorbereitung auf die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl erinnerte der Bezirksapostel an die Familiengeschichte, er nannte es sogar ein Familiendrama, welches sich zwischen Esau und Jakob abspielte. Die Verfeindung trennte die Brüder, ließ Jakob Jahrzehnte lang in einem anderen Land dienen, eine Familie gründen, ohne dass eine Versöhnung stattfand. Als Gott Jakob befahl, er solle nun endlich zurück in die Heimat gehen, erfüllte ihn dies mit banger Sorge. Was würde geschehen? Wie würde sich Esau verhalten. Und dann, als sie sich sahen, kniete Jakob sieben Mal auf dem Boden, während er auf ihn zuging. Als die Brüder sich dann gegenüberstanden, gab es nur Freude über das Wiedersehen.
Der Gottesdienst endete mit einem Musik-Video des Lagenser Quartetts. Zu dem Lied: „Der Mond ist aufgegangen“ waren in dem Video bildhafte Animationen zu sehen. Der Bezirksapostel schaute sich während des Liedvortrages die am Altar liegenden Herzen an. Viele waren mit Namen von Gemeindemitglierdern versehen.
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