Anlässlich des Weltgebetstages für den Frieden 2019 stand der Gottesdienst in der Neuapostolischen Kirche Horn-Bad Meinberg ganz unter dem Zeichen des Frieden. Bezirksapostel Rainer Storck begrüßte zu dem Gottesdienst 125 Gottesdienstteilnehmer sowie zahlreiche Bezirksämter und Bischöfe aus seinem Arbeitsgebiet. Auch aus der ökumenischen Nachbarschaft waren Kirchenvertreter anwesend.
Zu Beginn des Gottesdienstes sprach der Bezirksapostel einen persönlichen Gedanken aus, der ihn in den letzten Tagen beschäftigte. Er habe in den letzten Tagen zahlreiche Willkommensgrüße aus der Gemeinde bekommen. Und beim lesen der Grüße entstand der Eindruck, das mit seinem Besuch in Horn-Bad Meinberg auch eine gewisse Erwartungshaltung verbunden ist. Diese Erwartungshaltung könne er als Knecht Gottes aber nicht erfüllen.
Was ist unsere Motivation
Aus dieser Perspektive entstand die Frage: Was ist denn überhaupt unsere Motivation, einen Gottesdienst zu besuchen? Er führte dann einige mögliche Motivationslagen an, die verschiedene Herkünfte haben und nicht immer die wahre Motivation spiegeln.
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Wir sind Christen und als solche gehört es zum guten Ton sonntags in den Gottesdienst zu gehen. Wir kennen das seit Jahrzehnten, haben es von den Eltern gelernt und pflegen die Tradition. Aber was ist das für eine Motivation, aus diesem Grund zur Kirche zu gehen.
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Der Bezirksapostel kommt in die Gemeinde. Lange ist der Besuch angekündigt und manche sagen vielleicht: den schauen wir uns mal an. Wir kennen ihn ja nur aus den sozialen Medien. Wir wollen mal sehen, wie er predigt und was er uns zu sagen hat. Ist das wahre Motivation?
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Die Pflicht könnte ein Grund sein, wenn der Dirigent eines Chores es als Pflicht ansieht zu erscheinen, die Sänger aus Pflichtgefühl zur Chorprobe kommen oder Unterrichte sowie auch Seelsorge und Predigten aus Pflichtgefühl wahrgenommen werden. Kann das der wahre Grund sein?
Der Mensch lebt nicht von Brot allein
Wie erklärt Jesus das denn, warum wir in den Gottesdienst kommen? Bevor Jesus seine Lehrtätigkeit aufnahm, fastete er 40 Tage und Nächte in der Wüste. Der Böse, der Versucher von Anfang an versuchte alles den Sohn Gottes an seiner Mission zu hindern. Du kannst doch Steine zu Brot machen. Jesus antwortete: Der Mensch lebt nicht von Brot allein, sondern von einem jeglichen Wort, das aus dem Munde Gottes ausgeht. Das allein muss die Motivationslage sein, warum wir uns zu einem Gottesdienst versammeln. Gott will unsere Seelen berühren und bewegen. Sie ist oft eingeengt und bedrängt durch die Verhältnisse dieser Zeit, da sprechen wir von Seelenschwere oder Seelennot, und dann braucht sie dringend das Wort Gottes. Dafür sind wir hier.
Friedensgebet
Der Bezirksapostel bat dann die Gemeinde sich zu erheben, um gemeinsam das Friedensgebet zu sprechen. Zitat:
"Guter Gott, lieber Vater, zunächst einmal möchten wir dir danken, das wir in einer Region leben, in der es Frieden gibt. Natürlichen Frieden. Es hat seit über 75 Jahren keinen Krieg mehr auf diesem Boden gegeben. Wir wollen niemals vergessen, dankbar zu sein für dieses köstliche Gut. Es ist nicht selbstverständlich.
Dann möchten wir einmal für den Frieden bitten. Wir fangen einmal an in den Partnerschaften und Familien, wo auf einmal Vater und Mutter sich immer häufiger streiten und die Kinder Sorge haben sie gehen auseinander. Bitte, wir wollen uns auf den Frieden besinnen und aufeinander zugehen.
Wir beten um den Frieden in unseren Gemeinden, es soll jeder der kommt, fühlen können hier sind Friedensstifter am Werk. Und die tun etwas für den Frieden.Wir wollen bitten für den inneren Frieden in uns. Die Rahmenbedingungen können wir oftmals gar nicht beeinflussen und es sind unruhige Zeiten. Aber den inneren Frieden in Jesus Christus wollen wir uns bewahren.
Wir blicken in die Welt und hören es in den Nachrichten und Medien. Es sind Millionen, die sterben, da man sich ethnisch auseinandersetzt, weil es um Besitztum geht, weil es um Vorteile geht und weil es um Glaubensphilosophie geht. Und deshalb müssen Millionen von Menschen sterben. Andere verhungern, weil man keine friedlichen Zeiten hat. Wir haben so gut wie gar keinen Einfluss als kleine Kirche auf die Weltpolitik. Aber wir glauben, dass unsere Gebete bei Gott ankommen und doch etwas bewegen können. Das die, die Verantwortung tragen nicht an sich selbst denken, nicht an ihren Vorteil, sondern das tun, wozu sie gesetzt sind. Nämlich ihrem Volk zu dienen. Guter Gott, nimm unser Gebet an. Wir wünschen uns den Frieden so sehr und wollen alles tun, ihn zu bewahren oder zu stiften. Amen".
Was ist Frieden
Wenn wir in Sicherheit sind, wenn uns niemand bedroht, wenn es keine Konflikte gibt? Wenn wir selbst Frieden bringen wollen, stoßen wir manchmal auf Grenzen, an einen Punkt, wo der andere mit uns gar keinen Frieden schließen will. Da können wir noch so ein großes Friedenbedürfnis haben. Wenn denn nun alle Menschen, was wir nicht schaffen, wenn also alle Menschen alle zehn Gebote halten würden, wäre Frieden hier auf Erden. So einfach ist das.
Wenn denn alle mal lesen würden, was im Matthäus in der Bergpredigt steht, hätten wir das Paradies auf Erden. Warum klappt es denn nicht? Weil wir sündige Menschen sind und die Sünde stört den Frieden. Kämpfen wir, das wir den Frieden trotzdem behalten. Darüber hinaus gibt Gott uns seinen Frieden. Das ist nicht zu erarbeiten, das ist ein Geschenk, eine Gabe Gottes. Frieden ist eine Form des Geistes und wenn der Geist in der Gemeinde wirkt, dann kann sich der Friede aus Jesus Christus durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes in uns, in der Gemeinde ausbreiten.
Frieden entsteht ja auch dann, wenn man einen Fehler macht und reuig ist, wenn man versucht es besser zu machen. Wenn man sich dazu bekennt und sich nicht ständig verteidigt. Das sind schon erste Schritte zum Frieden. Mal auf sein Recht, sein letztes Wort verzichten, auf den anderen zu zugehen. Lasst uns durch unsere Art und unser Verhalten Friedensstifter sein.
Hunger nach dem Worte Gottes
Apostel Pöschel ging in seiner Co-Predigt noch einmal auf das Brot und das Wort des Lebens ein: "Wir wurden aufmerksam gemacht, dass der Mensch nicht nur aus dem Leib besteht, sondern auch aus Seele und Geist. Es wurde deutlich, wozu Gott den Menschen gemacht hat, zu einem Ebenbild seiner selbst. Da spielt die Seele eine besondere Rolle. Und wie häufig kommt sie zu kurz, weil wir unterwegs sind und meinen uns mit den Dingen zu beschäftigen, die für unser natürliches Leben notwendig sind".
Der Apostel führte an, das wir aus Hunger nach dem Wort Gottes wir in den Gottesdienst gekommen sind. Wenn wir Kinder anschauen, die wissen die noch nichts von Etikette. Die wissen nicht, dass man sich vielleicht zusammensetzt um zu essen, weil man vielleicht Konversation betreiben kann, weil man jemanden gefällig ist oder kulturell etwas erledigt. Kinder setzten sich dann an den Tisch, wenn sie Hunger haben. Und dann wollen sie essen. Du bist ein Gotteskind und wenn du hier bist, geht es darum, dass du satt wirst. Und dann greif ordentlich zu. Hier am Tisch des Herrn wird gleich in der Abendmahlsfeier alles angeboten, damit du satt werden kannst.
Abstufungen des Friedens
In der Heiligen Schrift können wir nachlesen, dass es verschiedene Abstufungen gibt.
Sich den Frieden nicht nehmen lassen, bezeichnet der Apostel als die Grundstufe. Das geht ganz schnell, da muss man schon zugreifen und den Frieden festhalten. Wir kennen auch die Aussagen aus älterer Zeit, dass man sich den Frieden etwas kosten lassen müsse. Da sind wir aber immer noch relativ passiv.
Wir wollen aber auch aktiv den Frieden bringen, das ist viel mehr. In den Seligpreisungen heißt es: Selig sind, die Frieden stiften. Mit anderen Worten, Proaktiv zu dem anderen hingehen und zu sagen: kann ich dir Frieden bringen? Und nicht, wie es heute manchmal üblich ist, in die Kerbe mit hineinzuhauen, das Feuer zu schüren, sich zu amüsieren wenn andere sich in die Haare geraten. Nein, als Christ geht es dich etwas an, wenn andere in Unfrieden leben. Gehe hin und biete Frieden aus Christenland.
Der Gottesdienst endete mit der Feier des Heiligen Abendmahles und Gebet. Anschließend spendete der Bezirksapostel der Gemeinde den Segen Gottes.
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