Bielefeld. Am Sonntag, dem 11. September 2022, fand auf dem Siegfriedplatz (Siggi) in Bielefeld der Tag der Religionen statt. Gläubige verschiendener Konfessionen informierten interessierte Mitbürger an ihren Ständen über ihre Kirche und ihren Glauben.
Es wurde diskutiert, Erfahrungen wurden ausgetauscht, Fragen gestellt, Antworten bekommen – und trotzdem herrschte beim ersten „Tag der Religionen“ auf dem Siegfriedplatz in Bielefeld am Sonntag, 11. September, eine lockere Stimmung. Die Veranstalter sind zufrieden: „Es war ein guter Tag für uns“, sagte Schulpfarrerin Simone Venghaus. Die evangelische Theologin hatte gemeinsam mit ihrem Team diese Veranstaltung lange vorbereitet. „Es ging uns zunächst darum, uns gegenseitig kennenzulernen und voneinander zu lernen. Dabei stand und steht der Erfahrungsaustausch weiterhin im Mittelpunkt.“
Zwölf verschiedene Religionen und Religionsgemeinschaften hatten ihre Zelte auf dem Siegfriedplatz aufgebaut und hofften auf viel Publikum, das bei schönem Spätsommerwetter nicht lange auf sich warten ließ. „Aber auch wir von den großen Kirchen hatten reichlich Gelegenheit, uns über andersgläubige Gemeinschaften aufklären zu lassen“, bescheinigte Simone Venghaus. Denn wer weiß schon etwas Genaues über die Bahai-Gemeinde oder die Buddhistische Gemeinde? Oder welche Glaubensschwerpunkte werden eigentlich im Radhakrishna-Tempel vermittelt? Fragen über Fragen, die an diesem Tag vielfältig beantwortet wurden.
Bielefelds zweite Bürgermeisterin, Karin Schrader aus der Senne, eröffnete den „Tag der Religionen“ mit der Erkenntnis, dass die friedensstiftende Rolle der Religionen im Vordergrund stehe und somit zu einem respektvollen und friedlichen Umgang der Menschen mit- und untereinander führen müsse. Denn nicht alle Konflikte dieser Welt hätten einen religiösen Hintergrund.
Ein Highlight des Nachmittags war der Vortrag des Religionswissenschaftlers Dr. Michael Schmiedel von der Uni Bielefeld. Er stellte sein Referat unter das Motto „Gemeinsam gegen Gewalt – Friedenspotentiale in Religionen“. Er führte aus, dass es wichtig beim interreligiösen Dialog ist, keine Machtspiele zu spielen, nicht recht haben zu wollen, den Andersgläubigen nicht bekehren zu wollen, nicht alles ausdiskutieren zu müssen, sondern auch Unverstandenes stehen zu lassen und verschieben zu können. Außerdem solle man nicht meinen, die andere Religion besser zu kennen als der Dialogpartner, denn er ist Experte und Konstrukteur des eigenen, individuellen Glaubens. Dazu kommt, nicht zu empfindlich zu sein, wenn man sich missverstanden fühlt.
In den nächsten Tagen kommen die Beteiligten zu einem Treffen zusammen, um ihre Erfahrungen aus dieser ersten gemeinsamen Veranstaltung auszutauschen und darüber zu entscheiden, ob und wie es überhaupt in dem Dialog der Religionen in Bielefeld weiter geht.
12. September 2022
Text:
Heiko Johanning
Fotos:
Uwe Goldstein
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