OWL/Lage. Zum 100-jährigen Jubiläum der Gemeinde Lage besuchte Apostel Stefan Pöschel am 28. August 2022 die Gemeinde Lage und feierte mit 150 Teilnehmern einen Festgottesdienst. Als Geschenk für die Gemeinde ordinierte der Apostel zwei Diakone für die Gemeinde.
Apostel Pöschel begann den Gottesdienst mit seinen Glückwünschen zum Jubiläum. Er verband damit den Wunsch nach einem Tag der Freude, des stillen Gedenkens und einem Blick nach vorne. Sein Wunsch ist es, dass, wenn der Herr bis dahin seine Verheißung noch nicht erfüllt hat, die Gemeinde auch ein weiteres, größeres Jubiläum feiern darf.
Dankbarer Rückblick
Apostel Pöschel sprach von einem Zeitstrahl dieser 100 Jahre und stellte das Bild eines Dreiklangs vor. Mit dem Blick in die Vergangenheit verbindet sich auch die Dankbarkeit hier in Lage 100 Jahre Gottes Wort gehört zu haben. 100 Jahre Verkündung der Sündenvergebung und der Gnade Gottes sind weiterer Grund für Dankbarkeit. Dankbarkeit für 100 Jahre Abendmahlsgemeinschaft mit Jesus Christus in der Mitte seiner Gemeinde erleben zu dürfen. Dankbarkeit für 100 Jahre Versorgung von Gläubigen durch Seelsorger. Ehrenamtliche, die sich in den geweihten Dienst des Herrn stellten oder in den Gemeindediensten tätig waren.
In der Chronik der Gemeinde liest man von den vielen Vorstehern, Vorvätern und Vormüttern, die das Wachstum der Gemeinde ermöglicht und vorangetrieben haben. Daraus erwachse eine Verantwortung nach dem Bibelwort: Was du ererbt hast von deinen Vätern, erwirb es, um es zu besitzen! Welches bedeutet, dass wir alle tatsächlich unseren Glauben auch erarbeiten müssen. Glaubenskampf gab es vor 100 Jahren schon, gibt es heute noch und wird es weiter geben. Vielleicht unter ganz anderen Voraussetzungen, was nicht bedeutet, dass es früher leichter war zu glauben. Wir wollen dankbar sein, dass wir heute in der Stadt Lage einen Gedenkstein aufrichten können: Bis hierher hat der Herr geholfen, bis hierher war der Herr bei uns in der Gemeinde.
Freudiger Einblick
Bezugnehmend auf das vorgetragene Lied erläutert der Apostel, dass die Liedtexte im Laufe der Zeit etwas moderner geworden seien. Es sind nicht mehr die Lieder der Erweckungsbewegung, vielleicht veraltete Texte oder deren Überlieferungen. Wir wollen doch aber bitte auch dafür Raum schaffen, für Weiterentwicklungen. All das ist auch Ausdruck des empfundenen, des Glaubens in einer Gemeinde, die in ihrer Zeit ihren Glauben lebt. Ich ermuntere Euch, dies auch so zu tun, so der Apostel zu der Gemeinde. Er spricht vom Psalm 118, 24 und des darin verborgenen Mottos: Dies ist der Tag, den der Herr macht. Lasset unss freuen und fröhlich an ihm sein. Diesen Sonntag habe der Herr gemacht, wir feiern ihn als den ersten Tag der neuen Woche. Er beginnt damit, dass wir die Gemeinschaft Jesu Christi genießen dürfen, wir eingeladen werden an seinen Tisch und wir erinnern uns daran, was er für uns Menschen auf sich nahm.
Zum Gemeindeleben gehört auch das, was Paulus damals an die Römer schrieb. Was Gemeinschaft ausmacht, nämlich: Freut euch mit den Freuenden, und weint mit den Weinenden. Das mag etwas sein, was die Gemeinde auch in Zukunft ausmacht, sich miteinander zu freuen, miteinander zu weinen und miteinander zu teilen.
Der sichere Ausblick
Der Blick in die Zukunft, ein gewagtes Wort. Lesen wir nicht, hören wir nicht und sehen wir nicht, was passiert? Christen sind keine Fantasten, sie sind die größten Realisten, die es gibt. Realität ist es, dass es ein Leben gibt, hier auf dieser Erde, welches durch den Sündenfall so geworden ist, wie es ist und auch so bleiben wird. Weil es der Einflussbereich des Bösen ist, der alles versuchen wird, uns Schwierigkeiten zu bereiten. Weil er kein Interesse daran hat und auch nicht will, dass wir in Harmonie mit Gott leben. Es ist unsere Herausforderung, sich dem zu stellen. Wir sind uns auch bewusst, dass wir als Christen eine große Verantwortung tragen, wir haben einen Bewahrungsauftrag, den wir schon in der Schöpfungsgeschichte lesen können. Es ist unsere Aufgabe, dies ernst zu nehmen. Die Zukunft beim Herrn wird uns nicht mehr erinnern lassen, an die Welt, in der wir heute leben.
Der gütige Gott
Der Apostel ging noch kurz auf das Bibelwort aus Psalm 48, 10 Gott ein. Wir gedenken deiner Güte in deinem Tempel. Was ist Güte, stellte Pöschel die Frage: Güte, das ist die freundliche, wohlwollende, nachsichtige Einstellung gegenüber einem anderen. Freundliches Wohlwollen, Nachsicht, also großzügig. Der gütige Gott erwählt, er bewahrt, er begleitet und er vollendet. Seien wir dankbar dafür, dass egal, was wir gemacht haben, wir immer noch einen Platz in seiner Nähe haben dürfen. Alle Tage gedenken wir seiner Güte, besonders in seinem Tempel, in seinem Haus.
Co-Predigt Bischof Johanning
Was ist in der Zukunft, was ist nächstes Jahr, in zehn, fünfzehn oder zwanzig Jahren? Das wissen wir nicht. Aber eines wissen wir sehr wohl, wir kennen unseren Glauben, wir kennen unsere Erfahrungen, unsere Beziehungen zum Herrn, Wir wissen, was wir in all diesen Jahren erlebt haben, und das gibt uns einen sicheren Ausblick in die Zukunft. Der Bischof erläuterte, dass uns als Christen die Güte Gottes nicht allein gehöre. Vielmehr ist es unsere Verantwortung, diese unseren Nachkommen näher zu bringen. Das ist Lobpreis Gottes zum Nutzen der ganzen Gemeinde.
Nach der Sündenvergebung und der Feier des Heiligen Abendmahles erfolgte die Ordination der neuen Diakone und der Gottesdienst endete mit Gebet und dem Schlusssegen. Im Anschluss führte Stephan Falk durch eine Präsentation der geschichtlichen Entwicklung der Gemeinde. Bilder von Zeitzeugen, Berichte und Anekdoten machten daraus eine kurzweilige Fahrt in die Vergangenheit.
Grußwort des Bürgermeisters
Bürgermeister Matthias Kalkreuter bedankte sich für die Einladung. Er überbrachte auch die Grüße des Rates und der Verwaltung der Stadt Lage. Jubiläen geben immer Anlass, zu den Anfängen zurück zu gehen. Der Bürgermeister machte einen Streifzug durch die Geschichte der Gemeinde. Von der Gründungsphase durch ein Ehepaar und drei Kinder. Umzüge, Umbauten, Renovierungen erfolgten immer wieder, da sich die Gemeinde schnell weiter entwickelte. Heute ist es eine lebendige Gemeinde mit 320 Gläubigen. Kalkreuter skizziert die Gemeinde, die Kirche und deren Gemeinschaft als einen Ort des christlichen Glaubens, wichtiger sozialer Zusammenhalt. Als Gruß der Stadt Lage überreichte er dem Gemeindevorsteher ein Bild, als Erinnerung an dieses Festtag.
Die Geschenke
Ein 100-jähriges Jubiläum veranlasse auch den Gastgebern ein Geschenk mitzubringen. Es waren aber gleich zwei Geschenke. Zwei Diakone wurden für die Gemeinde Lage ordiniert und mit allen Vollmachten, Aufträgen ausgestattet, die das Diakonenamt mit sich bringt. Der Apostel verglich die Berufung zu diesem Dienst mit dem Weckruf des Samuel, der nach dreimaligem Ruf des Gottes antwortete: Herr, hier bin ich. Was soll ich tun? Er legte ihnen nahe, es wie der gute Hirte zu tun, der das verlorene Schaf suchte und es nicht nach Hause trieb, vielmehr es sich auf die Schulter legte und es trug. Er spendete den beiden Diakonen dazu den Segen Gottes, um ihre zukünftige Arbeit in rechter Weise ausführen zu können.
Zu den Diakonen
Benjamin Falk wurde 1987 geboren und ist seit 2008 in der Gemeinde Lage tätig. Er ist Organist, Pianist, Chorleiter für die Gemeinde und des Bezirkschores, seit 2017 zudem Fachberater für Musik im Bezirk.
Cyrill Falk wurde 1987 geboren, ist verheiratet und Vater eines Sohnes. Cyrill ist Bild-und Tonbeauftragter, Musiker an der Gitarre, Sänger im Männerchor und gemischten Chor.
Beide engagieren sich seit Jahren in vielen Bereichen der Gemeinde und unterstützen den Gemeindevorsteher Stephan Falk. Stephan Falk ist seit 2017 Gemeindevorsteher von Lage.
Geselliges Beisammen sein, Würstchen, Kuchen sowie Hüpfburg und vieles anderes mehr, ließen den Sonntag für die Gemeinde ausklingen.
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